UlrikeGeier Schott

 

Schonende Traumatherapie

Belastende Ereignisse, egal ob wir uns an sie erinnern oder nicht, hinterlassen ihre Spuren in uns, körperlich, geistig oder seelisch. Inwieweit diese Ereignisse aus der Vergangenheit dann zu Beeinträchtigungen und Problemen führen, die im gegenwärtigen Alltag das Leben erschweren oder zur Last werden, hängt u.a. von den individuellen Resilienzfaktoren, gemeint sind damit Widerstandskräfte und den Bewältigungsstrategien ab, die der Mensch im Laufe seines Lebens erlangt hat.

Ein traumatisches Erlebnis bedeutet für den Organismus immer einen Notfall und er wird alle ihm zur Verfügung stehenden Mechanismen einsetzen, um die bedrohliche Situation zu bewältigen. Diese bio-physiologischen Mechanismen laufen automatisch ab, sind nicht steuerbar und dienen letztlich immer dem Überleben des Menschen.

Bei einem nicht bearbeiteten Trauma befindet sich das Ereignis im Kurzzeitgedächtnis und ist daher jederzeit abrufbar. Erkennt das Gehirn nun kleinste, geringfügigste Ähnlichkeiten mit der damaligen Situation, versetzt es den Körper wieder in erhöhte Alarmbereitschaft und löst Reaktionen und Erinnerungen aus, die überwunden schienen.

Aktuelle Therapieansätze gehen von der Annahme aus, dass die neuronalen Netzwerke, die während des Traumas entstanden sind, den Organismus daran hindern, einen gesünderen und effektiveren Umgang mit sich selbst zu entfalten. So z. B. die EMDR-Traumatherapie, Brainspotting (BSP) und Somatic-Experiencing (SE). Diese Verfahren sichern, begleiten und bewirken einen neuronalen Veränderungsprozess mit dem Ziel der verbesserten Integration des Geschehens und damit zur Wiedererlangung von mehr Lebensqualität.

Weiterführende Informationen zu Theorie und Praxis Therapieformen finden Sie auf der Webseiten der Dachverbände: www.emdria.de
und www.somatic-experiencing.de